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Nanopartikel: Oberflächenveränderungen reduzieren gesundheitschädliche Effekte

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Prof. Dr. Carsten Schmidt-Weber (links), PD Dr. Francesca Alessandrini (rechts)
Neuherberg, 08.07.2014. Nanopartikel können eine Rolle bei der Entstehung allergischer Reaktionen... Nanopartikel finden immer neue Anwendungen und sind daher in der Umwelt weit verbreitet, jedoch sind die Effekte auf die Gesundheit, speziell im Zusammenhang mit Allergien, weitgehend unbekannt. Alessandrini und Kollegen haben nun erstmals die Bedeutung von Oberflächenstrukturen der Nanopartikel im Hinblick auf die allergische Sensibilisierung und allergische Entzündung untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, dass unmodifizierte Silica-Nanopartikel eine proallergische Immunreaktion fördern. Die Wissenschaftler beobachteten eine vermehrte Ansammlung von Entzündungszellen, insbesondere von Th2-Zellen und Typ 2 Makrophagen, im Lungengewebe und in der Folge auch strukturelle Veränderungen in der Lunge.

Interessanteweise konnte dieser gesundheitsschädigende Effekt deutlich reduziert werden, wenn die Oberfläche der Nanopartikel chemisch verändert wurde. Wie die Wissenschaftler berichten, führten Modifikationen mit Amino- und Phosphatgruppen, jedoch nicht mit Polyethylenglykol, zu einer Abschwächung der entzündlichen Reaktion. Das BMBF*-geförderte Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag, um künftig gesundheitsschonende Nanopartikel zu entwickeln.

Weitere Informationen

*BMBF: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Original-Publikation: Marzaioli, V. et al. (2014). Surface modifications of silica nanoparticles are crucial for their inert versus proinflammatory and immunomodulatory properties, International Journal of Nanomedicine, doi:  10.2147/IJN.S57396

Link zur Fachpublikation


Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen und Allergien zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören.

Das Institut für Allergieforschung (IAF) erforscht molekulare Entstehungsmechanismen von Allergien, weltweit zunehmenden Erkrankungen. Das IAF will die epidemische Ausbreitung aufhalten, indem Wissenschaftler und Kliniker zusammen intensiv an individuellen Präventionsansätzen forschen. Im therapeutischen Bereich wollen Wissenschaftler des Instituts neue auf den Patienten abgestimmte Ansätze entwickeln. Das IAF kooperiert dabei mit der Technischen Universität München in der gemeinsamen Einrichtung Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM). Außerdem ist das IAF Mitglied des Munich Allergy Research Center (MARC) und des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL).


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