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Epstein-Barr-Virus-Infektion komplexer als bisher angenommen

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Quelle: S. Jochum
Neuherberg, 04.05.2012. Herpesviren können beim Menschen nicht nur gefährliche Infektionen, sondern... Das Team um Professor Reinhard Zeidler, Klinikum der LMU und Helmholtz Zentrum München, hat nun die Funktion von RNA-Molekülen analysiert, die bei der Infektion gemeinsam mit der Erbsubstanz DNA übertragen werden. "Wir konnten zeigen, dass sie den Herpesviren zu Beginn der Infektion die schnelle Manipulation der Wirtszellen ermöglichen. Dies ist offenbar nötig, um eine dauerhafte Einnistung des DNA-Genoms zu garantieren." Die Ergebnisse zeigen, dass die Biologie der Herpesviren komplexer ist als bislang angenommen.
Epstein-Barr-Infektionen können bislang nicht wirksam bekämpft werden. Mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe arbeitet Zeidler mit Kollegen derzeit unter anderem an einem Impfstoff gegen das Virus. Davon würden vor allem Patienten mit eingeschränkter Immunfunktion profitieren: Sie tragen ein erhöhtes Risiko, an einem durch das Epstein-Barr-Virus ausgelösten Lymphom zu erkranken.
Das Epstein-Barr-Virus ist ein weit verbreitetes Herpesvirus, das das Pfeiffer-Drüsenfieber auslöst, das aber auch mit verschiedenen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht wird. Herpesviren sind eine Gruppe von Erregern, die beim Menschen wichtige Infektionen verursachen, etwa die Windpocken, die Gürtelrose - und auch die lästigen "Fieberbläschen". Charakteristisch für die Herpesviren ist, dass sie lebenslang in ihrem Wirt verbleiben. Alle Herpesviren verfügen - wie der Mensch - über ein DNA-Genom, das sich in infizierten Zellen im Zellkern etabliert und dort verbleibt.

Weitere Informationen

Original-Publikationen:
Jochum S. et al (2012): RNAs in Epstein-Barr virions control early steps of infection. PNAS, April 27; doi: 10.1073/pnas.1115906109
Link zur Fachpublikation Jochum S. et al (2012): The EBV immunoevasins vIL-10 and BNLF2a protect newly infected B cells from immune recognition and elimination. PLoS Pathogens, in press.
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 31.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V.. www.helmholtz-muenchen.de
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Ansprechpartner für die Medien

Sven Winkler, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel.: 089-3187-3946 - Fax: 089-3187-3324 - E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

Fachlicher Ansprechpartner

Prof. Dr. Reinhard Zeidler, Klinikum der Universität München und Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Marchioninistr. 25, 81377 München, Tel.: 089-7099-239 - Fax 089-7099-225 - E-Mail: zeidler@helmholtz-muenchen.de


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