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Ernst Schering Preis 2014 an Stammzellforscherin Magdalena Götz

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Prof. Dr. Magdalena Götz, Quelle: Helmholtz Zentrum München
Die Schering Stiftung in Berlin verleiht den Ernst Schering Preis 2014 an die Stammzellforscherin... Götz erhält den mit 50.000 Euro dotierten Preis für ihre herausragenden Arbeiten zur Erforschung der molekularen Grundlagen der Gehirnentwicklung. Ihre Entdeckungen, dass Gliazellen des Gehirns als Stammzellen fungieren und Nervenzellen aus Gliazellen hervorgehen können, führten zu einem Paradigmenwechsel in der Neurowissenschaft und sind von zentraler Bedeutung für neue therapeutische Ansätze bei Gehirnverletzungen und -erkrankungen.

Magdalena Götz‘ Forschungsinteresse gilt der Erforschung der Zellarten des Gehirns. Insbesondere Stammzellfunktionen und die Zellregeneration bilden ihren Schwerpunkt. In ihrer Forschungsarbeit möchte Götz den molekularen Mechanismen bei der Entwicklung von Nervenzellen (Neurogenese) auf den Grund gehen. Eine Schlüsselfunktion besitzen dabei sogenannte Transkriptionsfaktoren, die genetische Informationen aktivieren. Auf der Grundlage ihrer Erkenntnis, dass auch Zellen des Stützgewebes im Gehirn (Gliazellen) Stammzelleigenschaften besitzen, verfolgt die Wissenschaftlerin das Ziel, in diesen eine Reprogrammierung zu funktionsfähigen Nervenzellen zu induzieren. Götz‘ Forschungsarbeiten gelten als wegweisend für die Versuche, die zielgerichtete Differenzierung von Stammzellen zu lenken und damit eines der zentralen Probleme der angewandten Stammzellforschung zu lösen.

Magdalena Götz (*1962) studierte Philosophie an der Universität Heidelberg und Biologie an der Universität Tübingen. 1992 promovierte sie in der Arbeitsgruppe von Jürgen Bolz am Friedrich-Miescher-Laboratorium der Max-Planck-Gesellschaft. Bereits für ihre Promotionsarbeit wurde Götz mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet. Von 1993 bis 1996 war sie als Postdoctoral Fellow am National Institute for Medical Research, London sowie als Postdoctoral Scientist bei Smith Kline Beecham in Harlow, UK, tätig. Anschließend war sie Forschungsgruppenleiterin am  Max-Planck-Institut für Neurobiologie in München-Martinsried. 2004 wurde Götz Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München und auf den Lehrstuhl für Physiologische Genomik der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen. Götz ist gewähltes Mitglied der European Molecular Biology Organization. 2007 wurde sie mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis und dem Hansen-Preis ausgezeichnet. Ebenfalls seit dem Jahr 2007 ist sie Mitglied der Leopoldina. 2008 erhielt sie den Hans und Ilse Breuer Award, 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2013 den Remedios Caro Almela Prize on Developmental Neurobiology.Zum Forscherportrait Prof. Dr. Magdalena Götz

Weitere Informationen

Die festliche Preisverleihung findet am 23.09.2014, um 17:30 Uhr in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.
Am selben Tag findet um 12:15 Uhr ein Pressegespräch mit Prof. Dr. Magdalena Götz in der Schering Stiftung statt.

Die unabhängige und gemeinnützige Schering Stiftung wurde 2002 durch die Schering AG, Berlin, gegründet und dient der Förderung von Wissenschaft und Kultur mit einem besonderen Fokus auf die Naturwissenschaften und die zeitgenössische Kunst. Darüber hinaus fördert die Stiftung die wissenschaftliche und kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen sowie den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Einen wichtigen Schwerpunkt bildet die Förderung von Projekten in Grenzbereichen, insbesondere an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft.

Der mit 50.000 Euro dotierte Ernst Schering Preis ist einer der renommiertesten deutschen Wissenschaftspreise. Er wurde 1991 von der Schering Forschungsgesellschaft ins Leben gerufen und wird jährlich vergeben. Seit 2003 wird der Preis von der Schering Stiftung verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen auf internationaler Ebene im Bereich der medizinischen, biologischen und chemischen Grundlagenforschung.

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören.

Das Institut für Stammzellforschung (ISF) untersucht die grundlegenden molekularen und zellulären Mechanismen der Stammzellerhaltung und -differenzierung. Daraus entwickelt das ISF Ansätze, um defekte Zelltypen zu ersetzen, entweder durch Aktivierung ruhender Stammzellen oder Neuprogrammierung anderer vorhandener Zelltypen zur Reparatur. Ziel dieser Ansätze ist die Neubildung von verletztem, krankhaft verändertem oder zugrunde gegangenem Gewebe.

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