
Bereits zum sechsten Mal lockte die Helmholtz Diabetes Conference die international führenden Köpfe... „Das Format ist über Jahre etabliert und viele dieser international renommierten Forscherinnen und Forscher besuchen uns regelmäßig, sodass es auf der einen Seite fast ein bisschen etwas von Klassentreffen hat“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Matthias Tschöp vom Helmholtz Zentrum München, der gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Brüning (Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung) den komplett ausgebuchten Kongress organisiert hat. „Auf der anderen Seite überraschen uns jedes Jahr neue herausragende Talente mit ihren frischen Ideen und vielversprechenden Forschungsansätzen. Diese Mischung in einer entspannten Atmosphäre hinzubekommen, das ist jedes Mal die große Aufgabe, der wir uns gerne stellen.“ Den Auftakt machte dieses Jahr Prof. Dr. Magdalena Götz (Helmholtz Zentrum München und LMU München). In ihrer Opening Keynote Lecture sprach sie über neuronale Reprogrammierung und mögliche Wege zu einer Zellersatztherapie. Götz und ihrem Team ist es gelungen zu zeigen, dass die bisher nur als Stützzellen bekannten Gliazellen während der Entwicklung des Gehirns Stammzellen sind, aus denen sich alle möglichen unterschiedlichen Zellarten entwickeln – auch die Nervenzellen des Gehirns. Weitere zentrale Themen dieses Jahr waren systemische Ansätze und genetische wie epigenetische Aspekte des Diabetes sowie Einfluß des Fettgewebes auf den Stoffwechsel. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer neue Erkenntnisse zum Sättigungsempfinden und den Einfluss des Gehirns auf den Stoffwechsel. Ein Highlight in diesem Zusammenhang war die diesjährige Helmholtz Diabetes Lecture, die von Prof. Dr. Sabrina Diano (Yale University) gehalten wurde. Diano referierte zum Thema Schlüsselfunktion der Mitochondrien der Gehirnzellen innerhalb des systemischen Stoffwechsels. Neu dieses Jahr war das Format der Abstract-Präsentationen. Neben einer digitalen Posterausstellung hatten im Rahmen einer Data Blitz-Session sechs junge Wissenschaftler die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und mit Christoph Schmitt, Chef-Redakteur des neu gegründeten Journals „Nature Metabolism“ und Vesna Todorovic, leitende Redakteurin bei „Nature“ zu diskutieren. Die Nachwuchsförderung ist den Organisatoren jedes Jahr ein Anliegen und schlägt sich auch in der Vergabe des Nachwuchswissenschaftler-Preises (Helmholtz Young Investigator in Diabetes Award, kurz HeIDi Award) nieder. Aus insgesamt 21 nominierten Kandidaten, die im Laufe der Konferenz ihre Ergebnisse präsentierten, wählte eine unabhängige Jury Dr. Myriam Aouadi (Karolinska Institute) und Dr. Fabiana Perocchi (Helmholtz Zentrum München) für den Award aus. Sie hatten über den Beitrag von Fresszellen zur Insulinresistenz (Aouadi) sowie die Rolle der Mitochondrien bei Calcium-abhängigem Stoffwechsel und Zelltod (Perocchi) berichtet. Staffelstab geht an Stephan Herzig Ein wenig Wehmut kam dann zum Abschluss der Konferenz auf. Da Matthias Tschöp, Gründer und langjähriger Organisator der Konferenzreihe, mittlerweile zum Wissenschaftlichen Geschäftsführer des Helmholtz Zentrum München bestellt wurde, wird er die Konferenz künftig in andere Hände legen. Prof. Dr. Stephan Herzig, Direktor des Instituts für Diabetes und Krebs am Helmholtz Zentrum München, wird das erfolgreiche Format in die Zukunft führen. Er übernahm daher auch die Closing Remarks und konstatierte: „Ich freue mich sehr darauf eine so etablierte Konferenz weiterzuführen und mich für die Programmauswahl mit den Zukunftsthemen in der Diabetesforschung auseinanderzusetzen.“ In diesem Sinne kann man schon gespannt sein, welche Forschungsfelder und Vortragende nächstes Jahr im Mittelpunkt stehen werden.