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Diabetes verstehen – Helmholtz Zentrum München forscht in internationalen Konsortien

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Bild: links: Dr. Christian Gieger, rechts: Dr. Harald Grallert
Neuherberg, 11. September 2012. Um die Entstehung von Diabetes zu verstehen und irgendwann auch... Zur Aufklärung der genetischen Ursachen des Typ-2-Diabetes forschen Wissenschaftler in großen internationalen Konsortien wie MAGIC* oder DIAGRAM*. In beiden Konsortien  werden seit einigen Jahren genetische Assoziationsanalysen zur Entdeckung und Spezifizierung genetischer Varianten mit Bezug zu Typ-2-Diabetes und verwandten Stoffwechselprodukten zentral koordiniert. Seit Beginn genomweiter Studien sind Epidemiologen des Helmholtz Zentrum München in diesen Konsortien aktiv beteiligt. Dazu bedarf es besonders gut voruntersuchter Populationen, wie der KORA-Studie des Helmholtz-Zentrums München. Neueste Erkenntnisse liefern nun zwei Studien, die aktuell bei Nature Genetics erschienen sind.

„Nur das Verständnis der genauen Ursachen und Entstehungsmechanismen kann zu wirksameren Präventions- und Therapieansätzen führen,“ sagt Dr. Christian Gieger, Arbeitsgruppenleiter im Institut für Genetische Epidemiologie. Dazu tragen die 38 neuen genetischen Regionen mit Effekt auf den Glucose- und Insulin-Spiegel im Blut (MAGIC) und die zehn neuen, mit Diabetes Typ 2 assoziierten Genorte (DIAGRAM) bei. Die Ergebnisse der Studien unterstützen die Erkenntnis, dass die Entstehung des Diabetes auch deswegen so komplex ist, weil sie auf viele Faktoren mit jeweils nur einem kleinen Effekt zurückzuführen ist. Dazu war der Metabochip die entscheidende Entwicklung: Dieser DNA-Chip wurde von verschiedenen internationalen Konsortien gemeinsam entwickelt, um kostengünstig genetische Regionen zu untersuchen, die relevant für metabolische und kardiovaskuläre Erkrankungen sind. „Die Studien zeigen das Potential der Daten, die uns durch den Metabochip zur Verfügung stehen,“ sagt Dr. Martina Müller-Nurasyid, Statistikerin am Institut für Genetische Epidemiologie und der Kardiologie des Klinikums Großhadern. Trotzdem ist der Weg zur Therapie steinig. „Vermutlich wird es nicht die eine, für alle Patienten wirksame, Therapie gegen Diabetes geben. Wir brauchen personalisierte, individuell zugeschnittene Ansätze. Um diese zu entwickeln, bringen wir diese neuen Erkenntnisse auch mit anderen biologischen Prozessen auf dem Weg zur Krankheitsentwicklung in Verbindung,“ kommentiert Dr. Harald Grallert, Arbeitsgruppenleiter in der Abteilung Molekulare Epidemiologie, die Ergebnisse. Das Verständnis der Entstehungsmechanismen von Diabetes mellitus und die Ableitung neuer Angriffspunkte für Diagnose, Therapie und Prävention ist Ziel des Helmholtz Zentrums München.

Weitere Informationen

* MAGIC: Meta-Analyses of Glucose and Insulin-related traits Consortium
* DIAGRAM: DIAbetes Genetics Replication And Meta-analysis

Original-Publikationen:

DIAGRAM: Morris AP et al. (2012). Large-scale association analysis provides insights into the genetic architecture and pathophysiology of type 2 diabetes. Nature Genetics 44:981
Link zur Fachpublikation

MAGIC: Scott RA et al. (2012). Large-scale association analyses identify new loci influencing glycemic traits and provide insight into the underlying biological pathways. Nature Genetics 44:991
Link zur Fachpublikation


Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 31.000 Beschäftigten angehören.  www.helmholtz-muenchen.de

Fachlicher Ansprechpartner


Dr. Harald Grallert, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Abteilung Molekulare Epidemiologie, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel.: +49 89 3187-1195 - Fax: +49 89 3187-4567 - E-Mail

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