
Berlin/Neuherberg 9. September 2016. Der Stammzellforscher Prof. Dr. Irving L. Weissmann erhält den... Die Helmholtz-Gemeinschaft setzt auf Kooperationen mit international renommierten Wissenschaftlern. Zu diesem Zweck wurde der Helmholtz International Fellow Award etabliert. Das Helmholtz Zentrum München hatte Prof. Dr. Irving L. Weissmann nominiert. Er forscht an der Universität von Standford und ist dort Direktor des Instituts für Stammzellbiologie und Regenerative Medizin sowie Direktor der Ludwig Centers für die Erforschung von Krebsstammzellen. Schwerpunkte seiner Arbeit liegen unter anderem auf den Entwicklungsbiologie von Blutzellen sowie des Gehirns.
Ein Pionier der Stammzellforschung
Weissmanns wissenschaftliche Bedeutung schlägt sich unter anderem in über 840 Publikationen und einem Vielfachen an Zitierungen nieder. Weiterhin hält er eine große Zahl an Patenten und zahlreiche Preise ehren seine Arbeit. Zuletzt wurde ihm auf der Personalized Medicine World Conference im Silicon Valley der Pioneer Award verliehen. Besonders beachtet wurden seine Arbeiten zu Blutstammzellen in Mäusen: sein Labor war das erste weltweit, das diese identifizieren und isolieren konnte. Auf diese Weise konnten der im US-Bundesstaat Montana geborene Wissenschaftler und sein Team alle Entwicklungsstadien von der Stammzelle bis zur ausdifferenzierten Blutzelle erfassen und studieren.Später war der Stanford-Professor auch an der Erforschung der menschlichen Blutvorläuferzellen beteiligt. Zudem konnte er zeigen, dass der Oberflächenmarker CD47 auf allen Krebsstammzellen zu finden ist. Dort gibt er dem Immunsystem ein „bitte nicht fressen“ Signal und erlaubt es so den Krebsstammzellen, den Abwehrmechanismen zu entkommen und weiter im Körper zu verweilen. Um das zu unterbinden, entwarf Weissman einen Antikörper, der an den Oberflächenmarker bindet und ihn inaktiviert. Da das Helmholtz Zentrum München in jüngster Zukunft seine Aktivitäten im Bereich der Stammzellforschung intensiviert hat, sehen die Wissenschaftler die Preisvergabe sehr positiv. Die Hoffnung ist, die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und die gemeinsame Forschung in Richtung klinischer Anwendung weiter zu befördern.