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Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt Münchner Ideen für Exzellenzcluster

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© Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.
Drei Projekte des Helmholtz Zentrums München erhalten Fördermittel zur Vorbereitung von... Die Exzellenzinitiative soll den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig stärken und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Eine Fördermaßnahme sind die sogenannten Exzellenzcluster, die die wissenschaftliche Forschung zu einem weiter gefassten Themenkomplex an einem Standort in den Vordergrund stellen. Es geht dabei darum, hervorragende Wissenschaftler zu einem Thema von gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Relevanz zusammenzubringen.

Die Helmholtz-Gemeinschaft (bisher an 18 der 43 bestehenden Exzellenzcluster beteiligt) möchte die Zusammenarbeit mit den Universitäten weiter verstärken und hat dafür die sogenannten Helmholtz-Exzellenz-Netzwerke ins Leben gerufen. Sie unterstützen die Vorbereitung von Vollanträgen für DFG-Exzellenzcluster. In der aktuellen Förderphase 2 wurden nun aussichtsreiche Projekte ausgewählt, die für ein Jahr mit jeweils 350.000 Euro unterstützt werden – drei davon laufen am Helmholtz Zentrum München. Das Projekt „Adipositas verstehen“ befasst sich unter anderem mit offenen Fragen zur Prävention, den ursächlichen Mechanismen und einer effektiven Therapie von krankhaftem Übergewicht und ermöglicht dazu interdisziplinäre wissenschaftliche Forschungskollaborationen: Seit November 2017 kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München mit Kollegen der Universität Leipzig im Rahmen dieses von Prof. Dr. Matthias Tschöp koordinierten Projekts. „Adipositas hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weltweit in epidemischen Ausmaßen verbreitet und stellt nicht nur in Deutschland ein wesentliches Gesundheitsproblem dar“, erklärt Matthias Tschöp. „Die neuen Erkenntnisse aus dem transdisziplinären Ansatz unseres Clusters sollen zur Entwicklung neuer Gesundheitsempfehlungen, geeigneter gesellschaftlicher Maßnahmen zur Prävention und zu neuen, langfristig wirksameren Therapieformen für Menschen mit Adipositas beitragen.“ Basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Tschöp Labors sollen nun Signalwege zwischen Nerven- und weiteren Gehirnzellen (Astrozyten) aufgeklärt werden, um zu verstehen, wie eine Fehlregulierung im Hypothalamus mit der Entwicklung von Übergewicht assoziiert ist.* Um medizinisch-technologischen Fortschritt geht es auch im Projekt i3 (Imagine), das von Prof. Dr. Vasilis Ntziachristos koordiniert wird, der dafür das Helmholtz Zentrum und die Technische Universität in München zusammenbringt. Ab Februar 2018 beschäftigen sich die Forscherinnen und Forscher damit, bildgebende Technologien weiterzuentwickeln und deren prädiktive, diagnostische und theranostische** Fähigkeiten zu verbessern. Die Herausforderungen reichen von technischen Hürden (Kontrast, Sensitivität, Spezifität und Auflösung) über die Verarbeitung und Interpretation der Daten (Bildanalyse & Maschinelles Lernen) bis zur Korrelation der gewonnenen Bilder mit den Erkenntnissen weiterer Patientenanalysen. „Die biomedizinische Bildgebung ist entscheidend für die nicht-invasive Beurteilung von Gewebeparametern in Biologie und Medizin und ein essentielles Werkzeug der personalisierten Präzisionsmedizin bei Diabetes, Krebs und weiteren Volkskrankheiten“, so Ntziachristos. Ebenfalls vom Helmholtz Zentrum München beteiligt sind außerdem Prof. Dr. Dr. Fabian Theis, Prof. Dr. Daniel Razansky sowie Prof. Dr. Matthias Tschöp. Das dritte nun geförderte Projekt nennt sich Rebirth4Munich und knüpft an das bereits bestehende Exzellenzcluster REBIRTH der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Leibniz Universität Hannover an. Dabei werden Mechanismen der Organogenese, endogenen Reparatur und Stammzellbiologie in definierte in vitro Systeme sowie in Krankheitsmodelle von klinischer Relevanz übertragen, um Ansätze der regenerativen Medizin und neue therapeutische Konzepte zu entwickeln. Im Fokus stehen weit verbreitete Krankheitsbilder des Herzens, der Lunge, der Leber und des Blutes sowie des Immunsystems. „Seit Januar komplementiert REBIRTH4Munich in idealer Weise die Aktivitäten in Hannover, indem es die gesamte Bandbreite chemischer Fragestellungen des Exzellenzclusters abdeckt“, erklärt Koordinator Prof. Dr. Oliver Plettenburg. Er fungiert als Brückenkopf, da er über das Institut für Medizinalchemie sowohl an das Helmholtz Zentrum München als auch in Hannover angebunden ist, wo er den Lehrstuhl für Medizinische Chemie an der Leibniz Universität in Hannover innehat. Weitere Informationen

* Ko-Koordinatorin am Helmholtz Zentrum München ist die Neurowissenschaftlerin Dr. Sandrine Lefort, die vor kurzem von der Universität Genf an das Institut für Diabetes und Adipositas (IDO) rekrutiert worden ist. Die Wissenschaftler um Matthias Tschöp konnten bereits zeigen, dass nicht nur Neuronen, sondern auch andere Gehirnzellen wie Astrozyten über zentrale Steuerprozesse des Gehirns den systemischen Stoffwechsel steuern. Nun sollen die Mechanismen der Signalwege zwischen Neuronen und Astrozyten aufgeklärt werden, um zu verstehen, wie eine Fehlregulierung im Hypothalamus mit der Entwicklung von Übergewicht assoziiert ist. Das Universitätsklinikum Leipzig bietet dabei Zugang zu klinischer Forschung und der Behandlung von übergewichtigen Patienten, und auch das neue Leipziger HI-MAG Institut (Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung) wird sich in diese Kooperation nachhaltig einbringen. ** Unter Theranostik versteht man die zunehmend engere Verzahnung von Diagnostik und Therapie. Ziel der Theranostik ist es, die richtige Therapie für den richtigen Patienten zum richtigen Zeitpunkt zu ermöglichen. Hintergrund:
Im Jahr 2019 wird die Exzellenzinitiative unter dem Namen Exzellenzstrategie in veränderter Form fortgesetzt, die Exzellenzcluster bleiben aber erhalten. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist bisher an 18 der 43 bestehenden Exzellenzcluster beteiligt und möchte in der neuen Exzellenzstrategie die Zusammenarbeit mit den Universitäten weiter optimieren, um in den künftigen Exzellenzclustern die besonderen Stärken der Helmholtz Gemeinschaft und des Helmholtz Forschungsportfolios noch gezielter einzubringen. Dazu sollen die an einem Exzellenzclusterantrag beteiligten Helmholtz-Zentren zusammen mit den Universitäten sogenannte Helmholtz Exzellenznetzwerke etablieren, deren Ziel es ist, die komplementären Kompetenzen und die daraus resultierenden Synergien der Partnerschaft in neu einzurichtenden Exzellenzclustern nachhaltig zur Geltung zu bringen.

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