
Neuherberg, 01.06.2012. Strukturen detailgenau bestimmen und im lebenden Organismus lokalisieren... Gerade bei krankhaft verändertem Gewebe ist es wichtig, es genau zu lokalisieren. Das können Prof. Vasilis Ntziachristos und Prof. Martin Hrabé de Angelis und ihre Mitarbeiter vom Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München nun: Sie kombinierten Computertomografie und Fluoreszenztomographie und bekamen dadurch wesentlich bessere Ergebnisse als mit der jeweils einzelnen Methode. Bei lebenden Mäusen war es so möglich, Lungenkrebs zu diagnostizieren und das Knochenwachstum zu beobachten. „Wir können mit unserer Neuentwicklung viel genauer diagnostizieren, wo Gewebe verändert ist,“ so Ntziachristos, Leiter des Instituts für Medizinische Bildgebung am Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München. In weiteren Schritten wollen die Wissenschaftler die in-vivo-Methode weiter verfeinern, um ihren Einsatz in der präklinischen Diagnostik auch am Menschen zu ermöglichen.
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Hintergrund
* Computertomografie (XCT): bei der Computertomografie werden verschiedene, mithilfe von Röntgenstrahlen aufgenommene Bilder durch einen Computer zusammengefügt, sodass ein räumlicher Eindruck der untersuchten Strukturen entsteht * Fluoreszenztomographie (FMT): mittels eines fluoreszenten Stoffes, der verabreicht wird, kann die Verteilung des Stoffes im Gewebe und damit auch das Organ selbst, dreidimensional erfasst werden Das Projekt wurde mit der Nummer 201 792 im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogrammes von der Europäischen Kommission gefördert. Mehr Information unter: www.fmt-xct.euOriginal-Publikation:
Ale A. et al. (2012). FMT-XCT: in vivo animal studies with hybrid fluorescence molecular tomography-X-ray computed tomography, Nature Methods, 9, 615–620, (2012), doi:10.1038/nmeth.2014 Link zur Fachpublikation:http://www.nature.com/nmeth/journal/vaop/ncurrent/full/nmeth.2014.html
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 31.000 Beschäftigten angehören. www.helmholtz-muenchen.de Das Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung (IBMI) erforscht In-Vivo-Bildgebungstechnologien für die Biowissenschaften. Es entwickelt Systeme, Theorien und Methoden zur Bildgebung und Bildrekonstruktion sowie Tiermodelle zur Überprüfung neuer Technologien auf der biologischen, vorklinischen und klinischen Ebene. Ziel ist es, innovative Werkzeuge für das biomedizinische Labor, zur Diagnose und dem Therapie Monitoring von humanen Erkrankungen bereit zu stellen. http://www.helmholtz-muenchen.de/en/ibmi/
Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 460 Professorinnen und Professoren, 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (einschließlich Klinikum rechts der Isar) und 26.000 Studierenden eine der führenden technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunktfelder sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Nach zahlreichen Auszeichnungen wurde sie 2006 vom Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Exzellenzuniversität gewählt. Das weltweite Netzwerk der TUM umfasst auch eine Dependance mit einem Forschungscampus in Singapur. Die TUM ist dem Leitbild einer unternehmerischen Universität verpflichtet. www.tum.de
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